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Kontroversen

Glaube oder Werke?

Vegan oder pflanzlich? Getränk oder Flüssigkeit? Kuchen oder Kalorien?

Interessanterweise haben sich Kirchen nie an der Frage gespalten, ob nach dem Gottesdienst lieber Kuchen oder lieber etwas Kalorienhaltiges serviert werden soll. Prinzipiell ist die Frage, ob der Mensch durch Glaube oder Werke für die Ewigkeit gerettet werden kann, jedoch keine andere.

Von Anfang an macht die Bibel klar, dass der Mensch durch Unglauben verloren geht (1.Mo 3) und durch Glaube gerettet wird, was sich immer durch ein spezifisches Handeln ausgedrückt hat und was man u.a. am Beispiel von Adam, Abraham und durch die Schriften der Propheten, Paulus und dem Autor des Hebräerbriefes erkennt.

Paulus verdeutlicht besonders in seinem Römerbrief, dass der Glaube an Jesu Tod und Auferstehung den Menschen mit Gott versöhnt und ihm somit ein neues Leben eröffnet. Jakobus geht dann darauf ein, woran eben dieser Glaube erkennbar ist. Woher weiß ich, dass ich glaube „wie die Schrift sagt” (Joh 7:38) und das neue Leben sicher habe? Immerhin ermahnt Paulus “Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellet euch selbst auf die Probe! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es müßte denn sein, daß ihr nicht echt wäret!” (2Kor 13:5).

…Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen! … Da seht ihr, daß der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.

Jak 2:18ff

Jakobus wehrt sich gegen eine falsche Vorstellung von Glauben, die nur im Kopf desjenigen existiert, der sich für gläubig hält, ihm aber nichts nützt und dadurch erkennbar ist, dass sie keinen Einfluss auf sein Handeln hat. “Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.” (Jak 2:26).

Die ganze Schrift macht anhand unzähliger Beispiele klar, dass Glaube sich immer auf das Handeln des Menschen auswirkt. Paulus ist bei seinen Ausführungen ganz selbstverständlich davon ausgegangen. Er grenzt den Glauben ja nicht gegen Werke an sich ab sondern gegen die „Werke des Gesetzes“! (Genaugenommen grenzt er Glaube an die Rechtfertigung durch Tod und Auferstehung Jesu ab gegen (Irr-)Glaube an die Rechtfertigung durch das Befolgen des Gesetzes. Letzteres war aber noch nie Zweck des Gesetzes gewesen und lag auch nie in seiner Macht. Auch Luther grenzt Glauben an Christus gegen Glauben an die schriftwidrige Lehre der Kirche und ihre Befolgung ab. Er hat aber aufgrund seines Glaubens gehandelt, als er seine Thesen veröffentlicht, verteidigt und sie befolgt hat.) Aber auch Heb 11 – eine der meistzitiertesten Quellen zum Thema Glauben – listet eine Vielzahl von Handlungen auf, die diejenigen aufgrund ihres Glaubens vollzogen haben. Hätten sie den Glauben nicht gehabt, hätten sie etwas anderes getan und nicht das, wofür sie erwähnt worden sind und was sie in der Erwartung getan haben, dass Gott es belohnt!

Jeder, der glaubt, dass es irgendwo besonders gutes Essen gibt, wird der Lokalität einen Besuch abstatten – sofern Geld, Zeit, Erreichbarkeit und freie Plätze gegeben sind. Genauso wird jemand, der an Christus glaubt tun, was dieser sagt und sich z.B. taufen lassen – sofern er nicht gerade neben ihm am Kreuz hängt oder etwas anderes ihn zwingend hindert.

Ja, Glaube rettet … wenn er echt ist! Ja Glaube führt zu spezifischen Entscheidungen, Worten und Handlungen … wenn er echt ist!

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