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Weitverbreitete Irrlehren und Unschärfen

Ist die Bibel das „Wort Gottes“?

Ich kenne keine Aussage der Bibel, die so eine These stützen würde. Dabei erwähnt die Bibel das Wort, Reden etc. Gottes an vielen hundert Stellen und definiert sehr klar, worum es sich dabei handelt, nämlich um Gott selbst, Seinen Sohn, alles, was Er sagt, alles, was garantiert eintrifft, Gesetz, Prophetie und das Evangelium.

Details und Abgrenzung zur Bibel.

Das Wichtigste Gebot besteht darin, Gott über alles zu lieben. Ihn zu erkennen, macht das ewige Leben aus (Jh 17:3), transformiert unser Leben wie nichts anderes (2.Kor 3:18) und ist wesentlicher Sinn und Zweck des Gemeindelebens (Eph 4:13).

Da ist es wenig förderlich, Ihn mit einem Buch zu verwechseln, so zuverlässig, inspiriert und einzigartig es auch ist. Es ist nicht Gott.

Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.

Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.

Eph 3:14ff
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Weitverbreitete Irrlehren und Unschärfen

Bedingungslose Liebe und Annahme?

Oft hört man, dass Gott alle Menschen bedingungslos liebt und annimmt. Im Vergleich zu der Liebe der Menschen mag die Liebe Gottes auch so wirken, denn wenn Er liebt, dann liebt er richtig und lässt sich durch fast nichts davon abbringen.

Allerdings nennt er selbst Gründe für Seine Liebe, die keineswegs immer für alle Menschen gleich (geblieben) ist, und das ist gut so! Gott ist keine Maschine sondern lebendig, und wer Seine Liebe erlebt, kann wissen, dass sie zu 100% echt und genau so gemeint ist! Seine Liebe folgt keinem Programm sozialistischer Gleichverteilung, sondern entspringt einem ganz aufrichtigen Herzen! Halleluja!

Gott ist der Herr! Er muss sich nicht nach unseren theologischen Konzepten richten. Idealerweise richten wir uns nach Ihm!

Fälle quasi-bedingungsloser Liebe

Es gibt eine Liebe Gottes, die ersteinmal für alle Menschen gilt:

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.

Joh 3:16

Diese Liebe ist überwältigend und unerreicht! Nur Abraham war bereit gewesen, seinen Sohn für einen heiligen Gott zu opfern, hat es aber nicht tun müssen. Gott hingegen liebt jeden Menschen so sehr, dass Er Seinen einzigen Sohn tatsächlich gegeben hat, um unvollkommenen oder gar bösen Menschen den Weg zur Umkehr zu ermöglichen! Diese Liebe gilt ersteinmal ohne Einschränkung für alle Menschen, unabhängig davon, wie sich sich zuvor verhalten haben.

Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Röm 5:8

Gott muss sich dafür nicht einmal anstrengen. Diese Liebe ist in Seinem Wesen begründet und Er kann gar nicht anders:

Gott ist Liebe

1.Jh 4:16

Interessanterweise geht der Vers jedoch gleich damit weiter, uns den richtigen Umgang mit Gottes Liebe nahezulegen:

Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

1.Jh 4:16

Jesus hatte bereits konkretisiert, woran das langfristig zu erkennen ist:

Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.

Jh 15:9f

Das größte Gebot ist seit jeher gewesen, Gott mit allem, was man hat und ist zu lieben. Das beinhaltet natürlich das Interesse an dem Geliebten und dessen Interessen, so dass sich das halten Seiner Worte mehr oder weniger von selbst ergibt. Nur wenn es nicht geschieht, sieht man, wo es angebracht wäre, in der Liebe zu Ihm zu wachsen!

Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!

Offb 2:4f

Gott sei Dank, kann man umkehren!

Gottes bedingte Liebe

Es gibt jedenfalls auch eine Liebe Gottes, die von Bedingungen abhängt. Dafür kennt die Schrift viele Beispiele. Möglicherweise kann Seine Liebe irgendwann abnehmen, wenn man nicht in ihr bleibt. Gott liebt auf jeden Fall nicht mechanisch sondern ist und bleibt eine echte Person, der manche Dinge gefallen und andere nicht, und deren Liebe je nachdem aufblüht, wie ein Mensch ihr Raum gibt.

Auch wenn Er gar nicht anders kann, als jeden Menschen von vornherein zu lieben, muss Gottes Liebe nicht unter allen Umständen konstant bleiben, wenn sie auch viel beständiger und ausdauernder ist, als die Liebe der Menschen.

Ist nicht Esau Jakobs Bruder?, spricht der HERR. Dennoch habe ich Jakob geliebt, Esau aber habe ich gehasst; und sein Gebirge habe ich zu einer Wildnis gemacht

Mal 1:3; s.a. Röm 9:13

Lieben und hassen kann hier auch im Sinne von bevorzugen und zurückstellen verstanden werden. Dennoch wird deutlich, dass Gottes Liebe nicht dauerhaft für beide gleich gewesen oder geblieben ist, und es ist auf jeden Fall ratsam, in Seiner Liebe zu bleiben und zu verstehen, was Er liebt. Jeder, der Ihn liebt, will das natürlich.

Gott liebt …

… Gerechtigkeit und Gerechte Menschen

… der HERR liebt die Gerechten

Ps 146:8

Der Gottlosen Weg ist dem HERRN ein Greuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den hat er lieb.

Spr 15:9

Und es wird geschehen, wenn ihr diese Rechte höret, sie bewahret und tut, so wird der HERR, dein Gott, auch dir den Bund und die Gnade bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat. Und er wird dich lieben und dich segnen und mehren; er wird segnen die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, dein Korn, deinen Most und dein Öl, den Wurf deiner Kühe und die Zucht deiner Schafe, in dem Lande, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben.

5.Mo 7:12f

… Seinen Sohn Jesus Christus

Er ist der Gerechteste, der sogar Sünder gerecht machen kann!

Du liebst die Gerechtigkeit und hassest das gottlose Wesen, darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit dem Öl der Freuden mehr als deine Genossen.

Ps 45:8, Heb 1:9

Und eine Stimme erscholl aus dem Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden!

Mk 1:11

Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme.

Jh 10:17

… wer Ihm glaubt/ Ihn liebt/ Ihm gehorcht

denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin.

Jh 16:27

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

Jh 14:23

Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.

Jh 15:10

… wer (prophetisch) mit Ihm übereinstimmt

Und auch Abel brachte [ein Opfer] dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett. Und der HERR sah Abel und sein Opfer an;

1.Mp 4:4

… Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort zum Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir nennen werde! Da stand Abraham am Morgen früh auf und sattelte seinen Esel; und er nahm zwei Knechte mit sich und seinen Sohn Isaak; und er spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, den ihm Gott genannt hatte.

1. Mo 22:2f

… deren Nachkommenschaft: Israel

Abrahams Bereitschaft, Gott das Allerbeste zu opfern, hat jenen so beeindruckt, dass Er dessen Nachkommenschaft auserwählt hat, auch um Seine Liebe an ihnen zu erweisen!

Dass jemand Liebe Gottes erlebt, kann also durchaus von der Treue früherer Generationen abhängen!

Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, gehört dem HERRN, deinem Gott; dennoch hat der HERR allein zu deinen Vätern Lust gehabt, dass er sie liebte; und er hat ihren Samen erwählt nach ihnen, nämlich euch, aus allen Völkern, wie es heute der Fall ist.

5.Mo 10:14f

Denn du bist ein dem HERRN, deinem Gott, heiliges Volk; dich hat der HERR, dein Gott, aus allen Völkern, die auf Erden sind, zum Volk des Eigentums erwählt. Nicht darum, weil ihr zahlreicher wäret als alle Völker, hat der HERR Lust zu euch gehabt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern; sondern weil der HERR euch liebte und weil er den Eid halten wollte, den er euren Vätern geschworen, darum hat der HERR euch mit mächtiger Hand ausgeführt und dich von dem Diensthause aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten, erlöst.

5.Mo 7:6

Dennoch ist die Tür zu Gott grundsätzlich für jeden Menschen offen!

Annahme

Wer zu Christus gehört, ist als Kind bei Gott angenommen worden – mit allen Rechten und Pflichten, die das mit sich bringt. Das geschieht jedoch nicht bedingungslos sondern unter der Voraussetzung, dass man a) eben Christus nachfolgt und sich b) von Verunreinigungen durch z.B. Götzendienst frei hält:

Ziehet nicht am gleichen Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie reimt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern zusammen? Ihr aber seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: «Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.» Darum «gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch aufnehmen», und «ich will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein», spricht der allmächtige Herr. Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, zur Vollendung der Heiligung in Gottesfurcht.

2.Kor 6:14 – 7:1

Fazit

Gott hat ersteinmal alle Menschen so sehr geliebt, dass Er für sie das Beste geopfert hat, was Er hatte. Diese Liebe ist unübertroffen!

Dennoch hat der Mensch die Freiheit, auf diese Liebe zu reagieren und in ihr zu bleiben, oder auch nicht.

Der Terminus „Bedingungslose Liebe“ würde jedoch den Eindruck erwecken, dass es egal ist, wie Menschen auf Ihn reagieren und das ist es ganz und gar nicht! Auch diejenigen, die lt. Jesu Worten verloren gehen, hatte Gott geliebt:

Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.

Mt 7:13

Manchmal ist Seine Liebe durch die Treue früherer Generationen bedingt. Auf jeden Fall hat der Mensch immer die Freiheit, auf Gottes Liebe zu reagieren und in ihr zu bleiben, oder auch nicht. Wer aber in ihr bleibt, dem ist sie absolut sicher und das bildet den Unterschied zu jeder Liebe die es sonst gibt:

Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!

Röm 8:39f

Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint …

1.Jh 2:18
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Kontroversen

Glaube oder Werke?

Vegan oder pflanzlich? Getränk oder Flüssigkeit? Kuchen oder Kalorien?

Interessanterweise haben sich Kirchen nie an der Frage gespalten, ob nach dem Gottesdienst lieber Kuchen oder lieber etwas Kalorienhaltiges serviert werden soll. Prinzipiell ist die Frage, ob der Mensch durch Glaube oder Werke für die Ewigkeit gerettet werden kann, jedoch keine andere.

Von Anfang an macht die Bibel klar, dass der Mensch durch Unglauben verloren geht (1.Mo 3) und durch Glaube gerettet wird, was sich immer durch ein spezifisches Handeln ausgedrückt hat und was man u.a. am Beispiel von Adam, Abraham und durch die Schriften der Propheten, Paulus und dem Autor des Hebräerbriefes erkennt.

Paulus verdeutlicht besonders in seinem Römerbrief, dass der Glaube an Jesu Tod und Auferstehung den Menschen mit Gott versöhnt und ihm somit ein neues Leben eröffnet. Jakobus geht dann darauf ein, woran eben dieser Glaube erkennbar ist. Woher weiß ich, dass ich glaube „wie die Schrift sagt” (Joh 7:38) und das neue Leben sicher habe? Immerhin ermahnt Paulus “Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellet euch selbst auf die Probe! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es müßte denn sein, daß ihr nicht echt wäret!” (2Kor 13:5).

…Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen! … Da seht ihr, daß der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.

Jak 2:18ff

Jakobus wehrt sich gegen eine falsche Vorstellung von Glauben, die nur im Kopf desjenigen existiert, der sich für gläubig hält, ihm aber nichts nützt und dadurch erkennbar ist, dass sie keinen Einfluss auf sein Handeln hat. “Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.” (Jak 2:26).

Die ganze Schrift macht anhand unzähliger Beispiele klar, dass Glaube sich immer auf das Handeln des Menschen auswirkt. Paulus ist bei seinen Ausführungen ganz selbstverständlich davon ausgegangen. Er grenzt den Glauben ja nicht gegen Werke an sich ab sondern gegen die „Werke des Gesetzes“! (Genaugenommen grenzt er Glaube an die Rechtfertigung durch Tod und Auferstehung Jesu ab gegen (Irr-)Glaube an die Rechtfertigung durch das Befolgen des Gesetzes. Letzteres war aber noch nie Zweck des Gesetzes gewesen und lag auch nie in seiner Macht. Auch Luther grenzt Glauben an Christus gegen Glauben an die schriftwidrige Lehre der Kirche und ihre Befolgung ab. Er hat aber aufgrund seines Glaubens gehandelt, als er seine Thesen veröffentlicht, verteidigt und sie befolgt hat.) Aber auch Heb 11 – eine der meistzitiertesten Quellen zum Thema Glauben – listet eine Vielzahl von Handlungen auf, die diejenigen aufgrund ihres Glaubens vollzogen haben. Hätten sie den Glauben nicht gehabt, hätten sie etwas anderes getan und nicht das, wofür sie erwähnt worden sind und was sie in der Erwartung getan haben, dass Gott es belohnt!

Jeder, der glaubt, dass es irgendwo besonders gutes Essen gibt, wird der Lokalität einen Besuch abstatten – sofern Geld, Zeit, Erreichbarkeit und freie Plätze gegeben sind. Genauso wird jemand, der an Christus glaubt tun, was dieser sagt und sich z.B. taufen lassen – sofern er nicht gerade neben ihm am Kreuz hängt oder etwas anderes ihn zwingend hindert.

Ja, Glaube rettet … wenn er echt ist! Ja Glaube führt zu spezifischen Entscheidungen, Worten und Handlungen … wenn er echt ist!