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Weitverbreitete Irrlehren und Unschärfen

Ist die Bibel das „Wort Gottes“?

Ich kenne keine Aussage der Bibel, die so eine These stützen würde. Dabei erwähnt die Bibel das Wort, Reden etc. Gottes an vielen hundert Stellen und definiert sehr klar, worum es sich dabei handelt, nämlich um Gott selbst, Seinen Sohn, alles, was Er sagt, alles, was garantiert eintrifft, Gesetz, Prophetie und das Evangelium.

Details und Abgrenzung zur Bibel.

Das Wichtigste Gebot besteht darin, Gott über alles zu lieben. Ihn zu erkennen, macht das ewige Leben aus (Jh 17:3), transformiert unser Leben wie nichts anderes (2.Kor 3:18) und ist wesentlicher Sinn und Zweck des Gemeindelebens (Eph 4:13).

Da ist es wenig förderlich, Ihn mit einem Buch zu verwechseln, so zuverlässig, inspiriert und einzigartig es auch ist. Es ist nicht Gott.

Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.

Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.

Eph 3:14ff
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Weitverbreitete Irrlehren und Unschärfen

Bedingungslose Liebe und Annahme?

Oft hört man, dass Gott alle Menschen bedingungslos liebt und annimmt. Im Vergleich zu der Liebe der Menschen mag die Liebe Gottes auch so wirken, denn wenn Er liebt, dann liebt er richtig und lässt sich durch fast nichts davon abbringen.

Allerdings nennt er selbst Gründe für Seine Liebe, die keineswegs immer für alle Menschen gleich (geblieben) ist, und das ist gut so! Gott ist keine Maschine sondern lebendig, und wer Seine Liebe erlebt, kann wissen, dass sie zu 100% echt und genau so gemeint ist! Seine Liebe folgt keinem Programm sozialistischer Gleichverteilung, sondern entspringt einem ganz aufrichtigen Herzen! Halleluja!

Gott ist der Herr! Er muss sich nicht nach unseren theologischen Konzepten richten. Idealerweise richten wir uns nach Ihm!

Fälle quasi-bedingungsloser Liebe

Es gibt eine Liebe Gottes, die ersteinmal für alle Menschen gilt:

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.

Joh 3:16

Diese Liebe ist überwältigend und unerreicht! Nur Abraham war bereit gewesen, seinen Sohn für einen heiligen Gott zu opfern, hat es aber nicht tun müssen. Gott hingegen liebt jeden Menschen so sehr, dass Er Seinen einzigen Sohn tatsächlich gegeben hat, um unvollkommenen oder gar bösen Menschen den Weg zur Umkehr zu ermöglichen! Diese Liebe gilt ersteinmal ohne Einschränkung für alle Menschen, unabhängig davon, wie sich sich zuvor verhalten haben.

Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Röm 5:8

Gott muss sich dafür nicht einmal anstrengen. Diese Liebe ist in Seinem Wesen begründet und Er kann gar nicht anders:

Gott ist Liebe

1.Jh 4:16

Interessanterweise geht der Vers jedoch gleich damit weiter, uns den richtigen Umgang mit Gottes Liebe nahezulegen:

Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

1.Jh 4:16

Jesus hatte bereits konkretisiert, woran das langfristig zu erkennen ist:

Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.

Jh 15:9f

Das größte Gebot ist seit jeher gewesen, Gott mit allem, was man hat und ist zu lieben. Das beinhaltet natürlich das Interesse an dem Geliebten und dessen Interessen, so dass sich das halten Seiner Worte mehr oder weniger von selbst ergibt. Nur wenn es nicht geschieht, sieht man, wo es angebracht wäre, in der Liebe zu Ihm zu wachsen!

Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!

Offb 2:4f

Gott sei Dank, kann man umkehren!

Gottes bedingte Liebe

Es gibt jedenfalls auch eine Liebe Gottes, die von Bedingungen abhängt. Dafür kennt die Schrift viele Beispiele. Möglicherweise kann Seine Liebe irgendwann abnehmen, wenn man nicht in ihr bleibt. Gott liebt auf jeden Fall nicht mechanisch sondern ist und bleibt eine echte Person, der manche Dinge gefallen und andere nicht, und deren Liebe je nachdem aufblüht, wie ein Mensch ihr Raum gibt.

Auch wenn Er gar nicht anders kann, als jeden Menschen von vornherein zu lieben, muss Gottes Liebe nicht unter allen Umständen konstant bleiben, wenn sie auch viel beständiger und ausdauernder ist, als die Liebe der Menschen.

Ist nicht Esau Jakobs Bruder?, spricht der HERR. Dennoch habe ich Jakob geliebt, Esau aber habe ich gehasst; und sein Gebirge habe ich zu einer Wildnis gemacht

Mal 1:3; s.a. Röm 9:13

Lieben und hassen kann hier auch im Sinne von bevorzugen und zurückstellen verstanden werden. Dennoch wird deutlich, dass Gottes Liebe nicht dauerhaft für beide gleich gewesen oder geblieben ist, und es ist auf jeden Fall ratsam, in Seiner Liebe zu bleiben und zu verstehen, was Er liebt. Jeder, der Ihn liebt, will das natürlich.

Gott liebt …

… Gerechtigkeit und Gerechte Menschen

… der HERR liebt die Gerechten

Ps 146:8

Der Gottlosen Weg ist dem HERRN ein Greuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den hat er lieb.

Spr 15:9

Und es wird geschehen, wenn ihr diese Rechte höret, sie bewahret und tut, so wird der HERR, dein Gott, auch dir den Bund und die Gnade bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat. Und er wird dich lieben und dich segnen und mehren; er wird segnen die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, dein Korn, deinen Most und dein Öl, den Wurf deiner Kühe und die Zucht deiner Schafe, in dem Lande, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben.

5.Mo 7:12f

… Seinen Sohn Jesus Christus

Er ist der Gerechteste, der sogar Sünder gerecht machen kann!

Du liebst die Gerechtigkeit und hassest das gottlose Wesen, darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit dem Öl der Freuden mehr als deine Genossen.

Ps 45:8, Heb 1:9

Und eine Stimme erscholl aus dem Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden!

Mk 1:11

Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme.

Jh 10:17

… wer Ihm glaubt/ Ihn liebt/ Ihm gehorcht

denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin.

Jh 16:27

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

Jh 14:23

Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.

Jh 15:10

… wer (prophetisch) mit Ihm übereinstimmt

Und auch Abel brachte [ein Opfer] dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett. Und der HERR sah Abel und sein Opfer an;

1.Mp 4:4

… Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort zum Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir nennen werde! Da stand Abraham am Morgen früh auf und sattelte seinen Esel; und er nahm zwei Knechte mit sich und seinen Sohn Isaak; und er spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, den ihm Gott genannt hatte.

1. Mo 22:2f

… deren Nachkommenschaft: Israel

Abrahams Bereitschaft, Gott das Allerbeste zu opfern, hat jenen so beeindruckt, dass Er dessen Nachkommenschaft auserwählt hat, auch um Seine Liebe an ihnen zu erweisen!

Dass jemand Liebe Gottes erlebt, kann also durchaus von der Treue früherer Generationen abhängen!

Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, gehört dem HERRN, deinem Gott; dennoch hat der HERR allein zu deinen Vätern Lust gehabt, dass er sie liebte; und er hat ihren Samen erwählt nach ihnen, nämlich euch, aus allen Völkern, wie es heute der Fall ist.

5.Mo 10:14f

Denn du bist ein dem HERRN, deinem Gott, heiliges Volk; dich hat der HERR, dein Gott, aus allen Völkern, die auf Erden sind, zum Volk des Eigentums erwählt. Nicht darum, weil ihr zahlreicher wäret als alle Völker, hat der HERR Lust zu euch gehabt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern; sondern weil der HERR euch liebte und weil er den Eid halten wollte, den er euren Vätern geschworen, darum hat der HERR euch mit mächtiger Hand ausgeführt und dich von dem Diensthause aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten, erlöst.

5.Mo 7:6

Dennoch ist die Tür zu Gott grundsätzlich für jeden Menschen offen!

Annahme

Wer zu Christus gehört, ist als Kind bei Gott angenommen worden – mit allen Rechten und Pflichten, die das mit sich bringt. Das geschieht jedoch nicht bedingungslos sondern unter der Voraussetzung, dass man a) eben Christus nachfolgt und sich b) von Verunreinigungen durch z.B. Götzendienst frei hält:

Ziehet nicht am gleichen Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie reimt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern zusammen? Ihr aber seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: «Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.» Darum «gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch aufnehmen», und «ich will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein», spricht der allmächtige Herr. Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, zur Vollendung der Heiligung in Gottesfurcht.

2.Kor 6:14 – 7:1

Fazit

Gott hat ersteinmal alle Menschen so sehr geliebt, dass Er für sie das Beste geopfert hat, was Er hatte. Diese Liebe ist unübertroffen!

Dennoch hat der Mensch die Freiheit, auf diese Liebe zu reagieren und in ihr zu bleiben, oder auch nicht.

Der Terminus „Bedingungslose Liebe“ würde jedoch den Eindruck erwecken, dass es egal ist, wie Menschen auf Ihn reagieren und das ist es ganz und gar nicht! Auch diejenigen, die lt. Jesu Worten verloren gehen, hatte Gott geliebt:

Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.

Mt 7:13

Manchmal ist Seine Liebe durch die Treue früherer Generationen bedingt. Auf jeden Fall hat der Mensch immer die Freiheit, auf Gottes Liebe zu reagieren und in ihr zu bleiben, oder auch nicht. Wer aber in ihr bleibt, dem ist sie absolut sicher und das bildet den Unterschied zu jeder Liebe die es sonst gibt:

Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!

Röm 8:39f

Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint …

1.Jh 2:18
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Kontroversen

Glaube oder Werke?

Vegan oder pflanzlich? Getränk oder Flüssigkeit? Kuchen oder Kalorien?

Interessanterweise haben sich Kirchen nie an der Frage gespalten, ob nach dem Gottesdienst lieber Kuchen oder lieber etwas Kalorienhaltiges serviert werden soll. Prinzipiell ist die Frage, ob der Mensch durch Glaube oder Werke für die Ewigkeit gerettet werden kann, jedoch keine andere.

Von Anfang an macht die Bibel klar, dass der Mensch durch Unglauben verloren geht (1.Mo 3) und durch Glaube gerettet wird, was sich immer durch ein spezifisches Handeln ausgedrückt hat und was man u.a. am Beispiel von Adam, Abraham und durch die Schriften der Propheten, Paulus und dem Autor des Hebräerbriefes erkennt.

Paulus verdeutlicht besonders in seinem Römerbrief, dass der Glaube an Jesu Tod und Auferstehung den Menschen mit Gott versöhnt und ihm somit ein neues Leben eröffnet. Jakobus geht dann darauf ein, woran eben dieser Glaube erkennbar ist. Woher weiß ich, dass ich glaube „wie die Schrift sagt” (Joh 7:38) und das neue Leben sicher habe? Immerhin ermahnt Paulus “Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellet euch selbst auf die Probe! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es müßte denn sein, daß ihr nicht echt wäret!” (2Kor 13:5).

…Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen! … Da seht ihr, daß der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.

Jak 2:18ff

Jakobus wehrt sich gegen eine falsche Vorstellung von Glauben, die nur im Kopf desjenigen existiert, der sich für gläubig hält, ihm aber nichts nützt und dadurch erkennbar ist, dass sie keinen Einfluss auf sein Handeln hat. “Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.” (Jak 2:26).

Die ganze Schrift macht anhand unzähliger Beispiele klar, dass Glaube sich immer auf das Handeln des Menschen auswirkt. Paulus ist bei seinen Ausführungen ganz selbstverständlich davon ausgegangen. Er grenzt den Glauben ja nicht gegen Werke an sich ab sondern gegen die „Werke des Gesetzes“! (Genaugenommen grenzt er Glaube an die Rechtfertigung durch Tod und Auferstehung Jesu ab gegen (Irr-)Glaube an die Rechtfertigung durch das Befolgen des Gesetzes. Letzteres war aber noch nie Zweck des Gesetzes gewesen und lag auch nie in seiner Macht. Auch Luther grenzt Glauben an Christus gegen Glauben an die schriftwidrige Lehre der Kirche und ihre Befolgung ab. Er hat aber aufgrund seines Glaubens gehandelt, als er seine Thesen veröffentlicht, verteidigt und sie befolgt hat.) Aber auch Heb 11 – eine der meistzitiertesten Quellen zum Thema Glauben – listet eine Vielzahl von Handlungen auf, die diejenigen aufgrund ihres Glaubens vollzogen haben. Hätten sie den Glauben nicht gehabt, hätten sie etwas anderes getan und nicht das, wofür sie erwähnt worden sind und was sie in der Erwartung getan haben, dass Gott es belohnt!

Jeder, der glaubt, dass es irgendwo besonders gutes Essen gibt, wird der Lokalität einen Besuch abstatten – sofern Geld, Zeit, Erreichbarkeit und freie Plätze gegeben sind. Genauso wird jemand, der an Christus glaubt tun, was dieser sagt und sich z.B. taufen lassen – sofern er nicht gerade neben ihm am Kreuz hängt oder etwas anderes ihn zwingend hindert.

Ja, Glaube rettet … wenn er echt ist! Ja Glaube führt zu spezifischen Entscheidungen, Worten und Handlungen … wenn er echt ist!

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Dein Reich komme!

Was ist rettender Glaube?

Und warum hängt so viel davon ab?

Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Mk 16:16f

Das ewige Schicksal jedes Menschen hängt Jesu Worten zufolge davon ab, dass man an Ihn glaubt! Was ist das besondere am Glauben? Was hat Gott davon, dass jemand an Christus glaubt, und was wäre so schlimm daran, es nicht zu tun?

Jesus spricht dies in den Kontext einer Welt, die

  • von Gott erschaffen worden ist – mit allerbesten Eigenschaften – und
  • von Gott regiert werden soll! Nur Er hat die Kompetenz, es so zu tun, dass für alles und jeden bestens gesorgt ist, und sich alles optimal entfaltet und entwickelt. Und da Lebewesen leidensfähig sind, hängt Etliches davon ab, dass das so geschieht.

Zu diesem Zweck hat Er Menschen – im Gegensatz zu anderen Geschöpfen –

  • als kleine Abbilder Seiner selbst geschaffen
  • beauftragt, die Erde so zu regieren – jeder in seinem individuellen Bereich – wie es Seinen Vorstellungen entspricht.

Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh auf der ganzen Erde, auch über alles, was auf Erden kriecht! … füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!

1.Mo 1:26ff

Die Möglichkeit des Erfolgs war dadurch sichergestellt, dass die Menschen sowohl „im Bild Gottes“ geschaffen waren, als auch regelmäßig Gemeinschaft und vertrauten Austausch mit Ihm gehabt haben, Sie konnten Ihn sowohl bestens kennen, schätzen und lieben lernen, verstehen, was es hieße, in Seinem Sinne zu regieren, als auch Ihn in alle Fragestellungen einbeziehen, die aufgetreten sind – sowohl im Leben an sich als auch bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Dies ging vermutlich auch lange sehr gut.

Aber obwohl Gottes Herrschaft jedem die besten Lebensbedingungen, Freiheiten, Entfaltungsmöglichkeiten, Glück und Erfüllung auf lange Sicht garantiert hat, gab es Widerstand! Jesus – der ideale Mensch – vergleicht sich in Lk 19:14 mit einem angehenden König: „Seine Bürger aber hassten ihn und schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen sagen: Wir wollen nicht, das dieser über uns König werde!“ Aus irgendeinem Grund misstrauten sie Ihm. Rationelle Gründe, gegen Jesu Herrschaft zu sein, gibt es ansonsten für keinen, der Ihn gut genug kennt! Auf gleiche Weise war auch die Schöpfung nicht vollends damit einverstanden, von den Menschen regiert zu werden, die Gott eingesetzt hatte. Zunächst sah sie sich auch nicht in der Lage, Widerstand zu leisten, weil Gott den Menschen stärkte.

Aber die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der HERR gemacht hatte; und sie sprach zum Weibe: Hat Gott wirklich gesagt, ihr dürft nicht essen von jedem Baum im Garten?

1.Mo 3:1

Wir wissen nicht, warum und auf welchem Wege die Tierwelt in Opposition zu Gottes Ordnung gegangen ist. Vielleicht lag es an der Nachlässigkeit des Menschen, der die Schlange – ein Tier des Feldes – ja offensichtlich auch in den Garten gelassen hatte? Aber um den Menschen zu entmachten, musste dieser von seiner Kraftquelle getrennt werden – von seinem Gott, Schöpfer, Auftraggeber und Versorger. Wie könnte das anders geschehen, als ihn in Opposition zu Ihm bringen? Dazu mussten Zweifel an Gottes Güte gesät werden, was langsam und mit Halbwahrheiten geschah.

Es ist interessant, dass das gelang! Hatte der Mensch vielleicht auch die Nähe zu Gott und den vertrauensvollen Austausch mit Ihm vernachlässigt? Er hatte Gott und dessen optimal wohltuendes und lebensspendendes Wesen doch normalerweise regelmäßig persönlich vor Augen gehabt!

In jedem Fall lag der Auslöser für alles Übel, was die Welt seither erlebt hat in genau einem Tatbestand:

Die Ursünde!

wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht

1.Jh 5:16

Kein Verbrechen hat je so viel Schaden und Leid verursacht, als der – völlig unberechtigte – Zweifel an dem, der

  • sowohl die allerbesten Absichten
  • als auch die genialsten Strategien
  • als auch jede Ressource zur Umsetzung

hat und alles liebend gerne zur Verfügung stellt! Wie sollte jemand, der Universum und Natur mit ihrem Gleichgewicht hervorgebracht hat, nicht auch optimal für alles sorgen? Ein bewusstes Abweichen von Seinen Wegen konnte sich eigentlich nur fatal auswirken! Der einzige Grund für das Versagen des Menschen lag darin, dass er Gott nicht mehr geglaubt hat!

Das war mehr als nur Majestätsbeleidigung! Der Mensch hat sich auf diese Weise umprogrammieren lassen, aktiv gegen Gottes Interessen zu handeln und damit eigentlich seine Daseinsberechtigung verwirkt! Alles lag daran, dass er der falschen Quelle geglaubt hat, denn was jemand glaubt, danach handelt er automatisch:

…Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!

Jak 2:18

Glaube ist kein „Glaubensbekenntnis“. Glaube ist – zusammen mit Liebe und Hoffnung – , was den Menschen grundsätzlich dazu bringt, zu tun, was er tut!

Die Lösung …

… kommt nur zustande, wenn jede Seite ihren Beitrag leistet. Der Mensch muss seinen Fehler erkennen und umkehren, d.h. Wahrheit erkennen und glauben. Das bestimmt automatisch sein zukünftiges Handeln. Echter Glaube an Gott beinhaltet Bewunderung und wird ihn nach Jak2:18 immer dessen Interesse verstehen wollen und danach handeln lassen.

Aber v.a. hängt es ja von Gott ab! Der hatte den Menschen für ein derartiges Versagen den Tod versprochen und ist kein Lügner!

Allerdings sieht sein Gesetz, sein ewiges Wort, das später schriftlich fixiert worden ist, einen Ausweg vor! Wir lesen, dass Gott die Menschen nach seiner Urteilsverkündung mit Fellen bekleidet. Dafür hat konsequenterweise ein Tier sterben müssen und das Gesetz spricht den Menschen von seiner Schuld (nicht unbedingt von allen Auswirkungen) frei, wenn statt seiner selbst ein makelloses und unschuldiges Tier stirbt, das auf richtige Weise geopfert wird!

Gott selbst hat die zum Tode Verurteilten auf eigene Kosten und in einer bemerkenswert umsorgenden Weise vom Tod erlöst – so wie er es auch später bei der Befreiung aus Ägypten, bei der Annahme von Israels Opferlämmern und schließlich bei der Opferung Seines eigenen, geliebten Sohnes – Jesus Christus – getan hat!

…Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt hinwegnimmt!

Joh 1:29

Er hat unsere Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde gestorben, der Gerechtigkeit leben möchten; »durch seine Wunden seid ihr heil geworden.« Denn ihr waret »wie irrende Schafe«, nun aber seid ihr bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen.

1Pet 2:24f

Ganz oder gar nicht

Sein Ziel ist dabei immer das Selbe geblieben, das es bereits zu Anfang gewesen ist und davon wird Er sich auch nie abbringen lassen! Wenn Er so viel investiert, dann will Er die Menschheit auch komplett wiederherstellen – in ihrer ganzen Berufung – und nicht nur in Stücken. Wer so viel bezahlt, soll auch alles erhalten, was Er sich wünscht!

Natürlich ist es notwendig, dass der Mensch an seine Erlösung glaubt, aber das alleine verschafft Gott noch keinen wesentlichen Vorteil und rechtfertigt nicht ein ewiges Leben des Gläubigen in vollendeter Freude, während es allen anderen vorenthalten bleibt!

Nur der Mensch, der sich vorbehaltlos zum Herrschaftsspruch des Gottes der Bibel bekennt und leidenschaftlich zu dessen Umsetzung beiträgt – zuallererst in eigenen Glauben und Lebenswandel – befindet sich in seiner gottgegeben Bestimmung und gibt Gott Grund, ihn auch seinen Platz in dessen zukünftiger Welt einnehmen zu lassen!

Und die anderen?

Jesus, das Lamm Gottes, das sich in allergrößter Liebe selbst geopfert hat, lässt den angehenden König am Ende seines Gleichnisses sagen:

Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie werde, bringet her und erwürget sie vor mir!

Lk 19:27

Ist es möglich, an Gottes Vergebung zu glauben und trotzdem verloren zu gehen?

Jud 1:4 schreibt über „Gottlose, welche die Gnade unsres Gottes in Ausgelassenheit verkehren und den einzigen Herrscher und Herrn, Jesus Christus, verleugnen.“ Es kann sich de dem Wortlaut nach dabei nur um Leute handeln, die sowohl Gott kennen, als auch von Seiner Gnade wissen. Das kann man aber wohl nur, wenn man von Jesus Christus gehört, und dessen Vergebung für sich in Anspruch genommen hat. Trotzdem werden sie als „gottlos“ bezeichnet. Warum? Sie verleugnen den einzigen Herrscher und Herrn! Sie missbrauchen vielleicht Jesus, um das eigene Gewissen zu entlasten, aber Seinen Herrschaftsanspruch erkennen sie nicht an! Sie ordnen sich Ihm, dem ewigen König, nicht konsequent unter! Was für eine Selbstdisqislifikation! Wenn die Menschheit – wie die Bibel ganz am Anfang zeigt – v.a. um des Herrschaftsanspruches Gottes willens erschaffen worden ist, nehmen sie sich dadurch selbst jede Existenzberechtigung!

Glaube,Vergebung, Liebe, Bestimmung!

An einen Herrn kann man nur glauben, wenn man dessen Herrschaft willkommen heißt, unterstützt und für sie lebt! Das beinhaltet m Wesentlichen, das eigene Leben und alle Einflussbereiche Ihm auszuliefern, Seinen Willen zu erkunden und alles mit Seiner Hilfe dahin zu bewegen, dass es Ihm optimal gefällt!

Glaube an Gottes Vergebung in Christus ist genauso wichtig, wie die erste Liebe zu Ihm, die sich in ausgiebiger Gemeinschaft und vertrauter Intimität mit Ihm ausdrückt! Die Liebe ist das höchste Gebot! Aber das heißt nicht, dass sie der alleinige Daseinszweck des Menschen ist und sie beinhaltet selbstverständlich das Interesse an den Interessen des Geliebten! “Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.” (Joh 15:10)

Glaube heißt Gottes Herrschaft willkommen!

An Christus zu glauben, kann nur heißen, aktiv für Seinem Herrschaft zu leben, sich über kurz oder lang in allen Dingen Seinem guten Willen unterzuordnen und auch seinem Umfeld dazu zu verhelfen, wo es das grundsätzlich möchte! Und das geschieht natürlich aus Seiner Kraft, Seinen Ressourcen, Seiner Gnade und folglich zu Seiner Ehre!

Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch als Retter den Herrn Jesus Christus erwarten, welcher den Leib unsrer Niedrigkeit umgestalten wird, daß er gleichgestaltet werde dem Leibe seiner Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch welche er sich auch alles untertan machen kann!

Phil 3:20f

So lebt der Mensch endlich in seiner ursprünglichen Bestimmung und hat einen berechtigten Platz im ewigen Reich Gottes – auch dann, wenn es alles andere nicht mehr geben wird!

Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!

Apg 16:31

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen bist und worüber du das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast.

Ich gebiete dir vor Gott, der alles lebendig macht, … daß du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrest bis zur Erscheinung unsres Herrn Jesus Christus, welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann;

Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.

1Tim 6:12ff
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Dein Reich komme!

Gnade oder Toleranz?

Beide verzichten auf Sanktionen im Falle von offensichtlichen Ungerechtigkeiten. Aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf!

Toleranz gibt sich mit den Unrecht zufrieden, während Gnade effektiv auf Gerechtigkeit hinwirkt. Toleranz gibt Hoffnung auf, an der Gnade festhält. Toleranz belässt, Gnade verändert, Gnade ermöglicht Besserung. Toleranz behindert sie. Gnade macht kurzfristig Abstriche – Toleranz für immer. Gnade bewirkt Leben, Toleranz Verderben und Tod.

Gott ist 0% tolerant aber 100% gnädig!

Darum, dieweil wir empfangen ein unbeweglich Reich, haben wir Gnade, durch welche wir sollen Gott dienen, ihm zu gefallen, mit Zucht und Furcht; denn unser Gott ist ein verzehrend Feuer.

Heb 12:28-29

…es ist ein köstlich Ding, daß das Herz fest werde, welches geschieht durch die Gnade…

Heb 13:9

Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.

1.Kor 15:10

Gnade ist der einzige Weg, auf dem der Mensch von Gottes Wirken in seinem Leben profitierten kann, und sie hat eine Voraussetzung:

…Gott widersteht den Hoffärtigen; aber den Demütigen gibt er Gnade…

Jak 4:6

Die Gnade unsres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

2.Thes 3:18
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Grundlagen

Wie neu werden Himmel, Erde und Leben?

Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird.

Jes 65:17

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.

Offb 21:1

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!

2.Kor 5:17

Was meint die Bibel mit „neu“?

Die Frage ist nicht ganz so dumm, wie sie scheint. Das alte Griechisch, in dem das neue Testament verfasst ist, kennt zwei Begriffe für „neu“. „Neos“ ist uns allen bekannt und bezeichnet etwas, was zuvor tatsächlich nicht dagewesen ist. Dagegen bezeichnet das vielfach verwendete „kainos“ die Qualität des Frisch- und Unberührtseins – ganz unabhängig davon, seit wann das Ding denn existiert. Es kann also etwas sein, was seit Ewigkeiten da ist, aber eine Behandlung erfährt, die ihm die Qualität, Kraft und Wirksamkeit von etwas ganz Neuem gibt, obwohl es nicht wirklich neu ist!

Gott wirft nichts einfach weg!

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!

2. Kor 5:17

Der erwähnte Vers wird unterschiedlich übersetzt und gedeutet. Manchmal steht – wie im erwähnten Schlachter-Zitat – „alles neu geworden“, manchmal – wie bei Luther’17 – „Neues ist geworden“. Darüberhinaus gibt es Diskussionen und komplizierte Erklärungsversuche, die z.B. den Menschen partitionieren, um die Erneuerung dem Teil zuzuschreiben, bei dem man das Gegenteil nicht beweisen kann – dem Geist, der zuvor tot gewesen sein soll – während alles andere – Körper, Seele – von all dem unberührt bleiben. Das klingt nicht nur willkürlich zusammengebogen – es widerspricht der zitierten Bibelaussage, insbesondere, wenn man den ungekürzten Urtext betrachtet, der dafür jedoch wertvolle Hinweise zum richtigen Verständnis liefert.

Die neue Kreatur in Christus

Im griechischen Mehrheitstext endet der Vers auf „γέγονεν καινὰ τὰ πάντα“ (gegonen kaina ta panta). Das bedeutet im Einzelnen

  • anfangen zu existieren – im Beispiel von 2.Kor5:17 ist ein neues Leben da! Das heißt aber nicht, dass es sichtbar ist. Ein natürlicher Mensch beginnt beispielsweise unmittelbar nach seiner Zeugung zu existierten und sich zu dem hinzuentwickeln, was er einmal sein wird, aber in den ersten Wochen sieht- ohne technische Hilfsmittel – niemand etwas davon. So ist es auch, wenn jemand durch Umkehr und Taufe ein neuer Mensch in Christus geworden ist. Er nimmt wahr, dass etwas definitiv anders ist – andere tun das auch -, während Etliches aber noch so ist wie vorher und höchstens schrittweise erneuert wird, während der Mensch sich unter der Führung Gottes auf Erneuerungsprozesse einlässt
  • Frisch, unbenutzt, in der Weise nicht dagewesen – „καινός“ (kainos) unterscheidet sich vom bekannten griechischen Begriff „neos“ dadurch, dass es nichts über das Alter aussagt. „Neos“ heißt tatsächlich neu – gerade erst entstanden, geschlüpft, produziert – aber diesen Begriff verwendet die Bibel hier nicht. Auch der im AT (z.B. Jes 65:17) verwendete Begriff „חָדָשׁ“ (chadaash) kommt von „חָדַשׁ“ (chadash), was erneuern, reparieren, wiederherstellen heißt.
  • Alles, die Gesamtheit, ohne Ausnahme.

Wir können die unbeholfen und unbiblischen Erklärungsversuche über die „geistliche Neugeburt“, den „toten Geist“ etc. beiseitelegen und die Schrift selbst sprechen lassen. Weder Körper Geist noch Seele werden in einem Augenblick völlig verwandelt, wenn jemand zu Christus kommt. Bei der notwendigen Neugeburt aus Wasser und Geist bekommt der Mensch zu der Wassertaufe nach Gebet den Heiligen Geist – den Geist Gottes – der dann zusätzlich zu allem anderen in ihm wohnt! Dadurch hat er – ähnlich wie bei einer natürlichen Zeugung – neues Leben bekommen, und in dem empfangenen Geist Gottes ist das gesamte Potential der Veränderung, die ab jetzt geschehen kann, enthalten. Ta Panta – alles ist im Programm enthalten – Körper Geist und Seele! Die Verwandlung ist aber abhängig davon, wie sehr der Mensch auf die Impulse des Heiligen Geistes reagiert und sich dadurch von Gott verwandeln lässt. Die Wiederherstellung hat aber unweigerlich begonnen und das neue Leben ist da, auch wenn es – wie kurz nach einer Zeugung – noch gar nicht zu sehen ist!

Das entspricht auch meinen Beobachtungen. Als ich durch Gebet den Heiligen Geist empfangen hatte, in anderen Sprachen sprach und daraufhin getauft worden bin, war etwas definitiv neu. Ich konnte allerdings nicht genau sagen, was. Mein Körper war noch derselbe – so wie bei jedem anderen, der aus Wasser und Geist neu geboren worden ist. Später konnte ich zwar feststellen, dass ich von einer Herpes geheilt worden war, aber das war im ersten Moment nicht zu erkennen, weil sie gerade nicht ausgebrochen war. Innerlich fühlte ich auch keine komplette Veränderung. Wenn ich allerdings zehn Minuten in Sprachen gebetet hatte, begannen innere Anspannung, sich zu lösen – langsam und prozessartig. Trotzdem war etwas anders, etwas Neues war da. Ich spürte es, nahm aber auch wahr, dass noch eine Entwicklung bevorstand.

Die Bibel belegt, dass sowohl Seele als auch Körper als auch Geist des Bekehrten mit dem Heiligen Geist interagieren (wobei sich ja Letzteres erübrigen würde, wenn der Geist des Menschen bereits vollendet wäre) :

Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, daß wir Gottes Kinder sind.

Röm 8:16

… so wird derselbe, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

Röm 8:11

Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes Wesen, der Geist, die Seele und der Leib, werde unsträflich bewahrt bei der Wiederkunft unsres Herrn Jesus Christus! Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.

1Thes 5:23-24

Die Taufe

Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet. Denn in ihr wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen, sondern wir bitten Gott um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi

1.Pet 3:21

Mit der Taufe ist der Übertritt eines Gläubigen zum Reich Gottes rechtskräftig. Er ist gerettet – ebenso wie Noah’s Familie und alles, was sich in seiner Arche befand, durchs Wasser hindurch gerettet worden ist (s. Kontext der o.g. Bibelstelle) oder wie das Volk Gottes zu gegebener Zeit den Jordan überqueren und das verheißene Land einnehmen könnte! Damit war die Reise noch nicht zuende, aber der wichtigste und grundlegende Schritt war gemacht.

Das Griechische „βάπτισμα“ (baptisma) stammt von „βάπτω“ (bapto), was u.a. für das Eintauchen einer Textilie in Farbe verwendet wird. So wie der Stoff von der Farbe völlig durchdrungen wird, soll das Leben des Gläubigen in allen Bereichen vom Heiligen Geist durchdrungen werden. Er soll die Farbe des Himmels annehmen.

Diese Verwandlung ist jedoch ganz offensichtlich nicht dann vollendet, wenn der Mensch aus dem Wasser kommt – sonst wäre auch ein Großteil des NTs überflüssig. Der Mensch bringt vielmehr seinen Wunsch zum Ausdruck, dass der Heilige Geist von nun an so mit ihm verfahren möge, sowie seine Bereitschaft, sich darauf einzulassen und mitzugehen.

Neuer Himmel, neue Erde

Auch in den diesbezüglichen Bibelstellen kommt der Begriff „חָדָשׁ“ (chadaash) bzw. „καινός“ (kainos) zur Verwendung, was uns verdeutlicht, dass unser Universum gar nicht unbedingt gegen ein neues ausgetauscht werden muss. Es kann gut sein, dass genau die Erde, auf der wir leben, einer solchen Transformation unterzogen wird, dass sie tatsächlich etwas neues, unberührtes an sich hat, obwohl es sich trotzdem um den selben Planeten handelt. Mit dem Himmel kann es genauso sein.

Das würde viel mehr zu unserem Gott passen, der leidenschaftlich gerne rettet, was verloren ist. Er ehrt sein früheres Handeln anstatt den Eindruck zu erwecken, dass es unvollkommen gewesen wäre und vollständig abgelöst werden muss. Wenn er die Erde einfach wegwerfen und gegen eine Neue (neos) austauschen sollte, wieso sollte er dann mit der Menschheit anders verfahren und dafür sogar Seinen über alles geliebten Sohn opfern?

Fazit

In allen Fällen wird die Verantwortung des Menschen deutlich! Wenn wir wissen, dass wir mit Ihm zurückkommen und diesen Planeten zu regieren – jeder in seinem Verantwortungsbereich -, dann lässt uns das bereits jetzt bewusster mit dieser Welt umgehen. Noch viel wichtiger mag sein, dass wir uns in allen Lebensbereichen auf das Wirken des Heiligen Geistes einlassen, weil sowohl körperliche Heilung, seelische Gesundung als auch die Vorbereitung unseres Geistes auf die Ewigkeit davon abhängen! Gott gebe uns Gnade, in allem zunehmend mit Ihm mitzugehen – zu Seiner und unserer langfristigen Freude – in Jesu Namen, Amen!

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Grundlagen

Das Wort Gottes

Das Zentrum

Eines des faszinierendsten Dinge, die uns die Bibel aufschließt, ist das Wort Gottes! Es ist

  • Gott selbst!
  • Gottes innigster Vertrauter und perfekter Repräsentant, der eins mit Ihm ist
  • Alles, was Gott sagt oder gesagt hat
  • Alles, was garantiert in Erfüllung gehen wird, sofern es nicht bereits geschehen ist
  • Ausdruck der Freundschaft, Liebe und Hingabe Gottes
  • Leben, Licht, Kraft, Stärkung
  • Orientierung, Wegweisung, Gebot, Gesetz
  • Weissagung, Warnung, Gericht und Richter
  • Der Mensch Jesus Chrstus
  • Das Evangelium
  • Richter aller Menschen
  • Ewiger, allmächtiger und rechtmäßiger König!

Abgrenzung Bibel

Falls jemand in der o.g. Auflistung die Bibel vermisst:

Sie berichtet sehr viel über das Wort Gottes, bezeichnet sich allerdings an keiner Stelle selbst als Solches! Die Bibel ist das Zuverlässigste, was uns zur Verfügung steht, um über Gott, Sein Wort und dessen Auswirkungen zu erfahren. Sie ist jedoch nicht Gott, während das Wort Gottes Gott ist (Joh1:1)! Die Bibel mag beim Lesen stellenweise „lebendig werden“ aber das Wort Gottes ist bereits immer lebendig (Heb 4:12). Die Bibel hat keinen Einfluss auf jemanden, der sich nicht mit ihr beschäftigt. Dem Wort hingehen kann sich niemand entziehen, denn es “…ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; und keine Kreatur ist vor ihm unsichtbar, es ist aber alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, welchem wir Rechenschaft zu geben haben.” (Heb 4:12-13)

Das Wort ist Gott, den zu erkennen das Ewige Leben aus- und so besonders lebenswert macht (Joh17:3) und niemand, der Ihn von Herzen liebt, würde riskieren, dass etwas den Blick auf Ihn verdeckt! Das würde jedoch geschehen, wenn man die Bibel als „Wort Gottes“ betrachten würde – ganz im Gegensatz zu dem, was die Bibel selbst über sich sagt!

… die heiligen Schriften […] dich weise machen können zum Heil durch den Glauben in Christus Jesus. Jede Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit

2.Tim 3:15-17

Genau wie das Wort, kommt auch die Schrift vom Heiligen Geist und ist einmalig! Aber sie ist nicht von sich aus lebendig, nicht vollkommen und v.a. nicht Gott!

Logos und Rhema

Manchmal wird behauptet, das griechische „Logos“ stünde für das geschriebene, allgemeingültige Wort, während „Rhema“ das schöpferische, wunderwirkende Wort ist, das Gott in eine bestimmte Situation spricht. Damit soll begründet werden, dass die Bibel doch das Wort Gottes ist, nämlich das Logos, während Rhema das übernatürliche Reden ist, das durch z.B. durch Prophetie vermittelt wird.

Das stimmt aber nicht. Jh1 definiert die Identität des „Λόγος“ (Logos) als Gott selbst, Schöpfer, Wort das alles erschaffen hat, Leben und Licht. Auch gem. Heb 4:12f ist das „Logos“ lebendig, energisch, scharf, durchdringend und in der Lage, alles zu unterscheiden – absolut übernatürlich!

Auch dieser Erklärungsversuch taugt nicht dazu, die Bibel zum Wort Gottes zu machen, obwohl sie zuverlässig Worte Gottes vermittelt, und damit die Grundlage gibt, um Gottes Wort persönlich hören und von anderen Worten unterscheiden zu können.

Das „Wort“

Sowohl „דָבָר“ (Dabar) als auch „Λόγος“ (Logos) stehen für Wort, Aussage oder Rede. Ein einzelnes Wort ist eher selten gemeint, idR. vielmehr ein Sachverhalt, der vermittelt wird. Jede Information, formt unser inneres Abbild der Realität, wenn wir sie glauben, also zulassen. Daher kommt auch der lat. Begriff. Gottes Wort trifft darüberhinaus grundsätzlich ein – ob wir es glauben oder nicht – aber wenn wir es glauben, haben wir unseren Anteil und profitieren voll davon. Wenn nicht, dann entspricht unser inneres Abbild nicht der Realität, die uns irgendwann sicher einholen wird.

Erscheinungsform des Wortes

Chronologisch betrachtet erscheint uns das Wort als

  • Ausführender Schöpfer
  • Freund, Vertrauter, Berater, Auftraggeber
  • Richter und Vollstrecker; gleichzeitig Retter, der den Schaden begrenzt (1.Mo3)
  • Gesetz, Gebot, Prophetie
  • Sohn Gottes
  • Evangelium
  • Endgültiger Richter
  • König des Universums in Ewigkeit!

Hier nur einige Beispiele:

Ausführender Schöpfer

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott… Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist.

Jh 1:1,3

Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht… Und Gott sprach: Es lasse die Erde grünes Gras sprossen und Gewächs… Und die Erde brachte hervor Gras und Gewächs… Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Wesen nach ihrer Art… Und Gott machte die Tiere des Feldes nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art… Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich… Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn…

1.Mp 1:3-27

Vertrauter, Versorger, Berater, Auftraggeber

Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde… Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan… Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles Gewächs auf Erden gegeben, das Samen trägt, auch alle Bäume, an welchen Früchte sind, die Samen tragen; sie sollen euch zur Nahrung dienen;

1.Mo 1:27-29

denn der HERR offenbarte sich dem Samuel zu Silo durch das Wort des HERRN.

1Sam 3:21

… in derselben Nacht kam das Wort des HERRN zu Natan …

2.Sam 7:4

Richter, Vollstrecker und Retter

Da sprach er: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, davon ich dir gebot, du sollest nicht davon essen? … Und zu Adam sprach er: Dieweil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und von dem Baum gegessen, davon ich dir gebot und sprach: «Du sollst nicht davon essen», verflucht sei der Erdboden um deinetwillen, mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Gewächs des Feldes essen…

Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Pelzröcke und bekleidete sie…

Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern mit dem gezückten flammenden Schwert, zu bewahren den Weg zum Baume des Lebens.

1.Mo 3:11-24

Gesetz, Gebot, Prophetie

Da redete Gott alle diese Worte und sprach:
Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine andern Götter neben mir haben! …

2.Mo 20:1-3

Als aber die Kinder Israel um der Midianiter willen zum HERRN schrieen, sandte der HERR einen Propheten zu den Kindern Israel, der sprach zu ihnen:

So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten geführt und aus dem Diensthause gebracht und habe euch errettet von der Ägypter Hand und von der Hand aller derer, die euch drängten, und ich habe dieselben vor euch her ausgestoßen und euch ihr Land gegeben; und ich sprach zu euch: Ich bin der HERR, euer Gott; verehret die Götter der Amoriter nicht, in deren Lande ihr wohnt! – aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht…

Ri 6:7

Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt werden; wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel, aber ihr habt nicht gewollt!

Lk 13:34

Sohn Gottes!

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als eines einzigen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit… Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, der hat uns Aufschluß über ihn gegeben.

Jh 1:14ff

Evangelium

… als die da wiedergeboren sind nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige und bleibende Gotteswort! Das ist aber das Wort, welches euch als frohe Botschaft verkündigt worden ist.

1.Pet 1:23+25

Viele aber von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig. Und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend.

Apg 4:4

Und das Wort Gottes nahm zu, und die Zahl der Jünger mehrte sich sehr zu Jerusalem, auch eine große Zahl von Priestern wurden dem Glauben gehorsam.

Apg 6:7

Endgültiger Richter

Denn das Wort Gottes ist … ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;

Heb 4:12f

Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tage.

Jh 12:48

UND ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhaftige; und mit Gerechtigkeit richtet und streitet er. Seine Augen sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist angetan mit einem Kleide, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: «Das Wort Gottes.»

Offb 19:11ff

Ewiger König

Nathanael antwortete und sprach zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

Jh 1:49

Jesus antwortete: Du sagst es; ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.

Jh 18:37

und sein Name heißt: «Das Wort Gottes.» … Und er trägt an seinem Kleide und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: «König der Könige und Herr der Herren.»

Offb 19:13ff
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Grundlagen

Glaube

Definition

  • Handelns und
  • Erwartens

jedes freien Menschens!

Wer glaubt, dass ihm eine Sorte Kaffee besser als alle anderen schmeckt, wird sie erwerben … sofern verfügbar und er das Geld hat. Wer an Jesus Christus glaubt, wird sich taufen lassen (und auch alles andere beherzigen, was dieser König sagt) … sofern er kann und nicht z.B. gerade neben Ihm am Kreuz hängt.

Glaube an das Spülmittel, so wird Dein Geschirr sauber, samt dem Besteck. “…Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!” (Apg 16:31)

Jak 2:17f

Glaube wird bei einem freien und gesunden Menschen immer durch Handlungen sichtbar, die sich selbstverständlich aus dem, was er glaubt, ergeben. Jemand, der zu diesen Handlungen – etwa wegen einer Behinderung – nicht im Stande ist, kann natürlich trotzdem glauben – so wie ein Bettlägriger trotzdem Fan einer Fußballmannschaft sein kann, selbst wenn er die Spiele nicht mehr persönlich besucht. William Wallace rief im Film „Braveheart“ kurz vor seiner Hinrichtung „Freiheit!“ Auch wenn er gefesselt war, nutze er die Möglichkeit, die er noch hatte, seinem Glauben zu bekennen.

Abgrenzung (z.B. von Werken)

Nicht jedes Handeln entspringt dem Glauben! Andere Motivationen können z.B. Angst, Gewohnheit oder Zwang sein. Daher grenzt Paulus v.a. im Römerbrief Glauben an Christus von den Werken des Gesetzes ab. Menschen hatten einen Aberglauben an das Gesetz entwickelt, der dem Gesetz gar nicht entsprach. Das Gesetz ermöglichte ein gutes und Gott wohlgefälliges Leben auf der Erde. Nach dem Tode hat es keine Gültigkeit. Es kann auch nur begrenzt von Schuld befreien. Wer an das Gesetz glaubt, hält es, ist dadurch aber nicht gerettet, befreit, geheilt oder Teil des Himmelreiches. Es ist zu berücksichtigen, weil es Gottes Charakter und Vorlieben widerspiegelt. Wer an Ihn glaubt und Ihn liebt, interessiert sich für alles, was ihm wichtig ist und was er schon gesagt hat. Aber das Gesetz ist eben nur Teil des Wortes Gottes, also von dessen Offenbarung. Spätestens als das Wort persönlich auf die Erde kam, Sein Leben gab und auferstand, war Gott in einer Fülle offenbart, die alles Vorherige als provisorisch und unvollkommen erkennbar werden ließ. König David konnte das Gesetz, unter dem er lebte, noch als vollkommen bezeichnen. Der Hebräerbrief grenzt dagegen das Ewige von dem Vergänglichen ganz klar ab. Wer an das Blut Christi glaubt, opfert keine Tiere mehr für seine Sünden. Ihm ist trotzdem ganz effektiv vergeben!

Paulus wehrt sich gegen einen Glauben an das Gesetz, das in seiner Erfüllung den ultimativen Weg sieht, Gott wohlgefällig zu leben. Das Gesetz ist nicht alles und nicht das Wichtigste. “Das Gesetz ist ja heilig, und das Gebot ist heilig, recht und gut.” (Röm 7:12) und “Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, so es jemand recht braucht und weiß solches, daß dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist…” (1Tim 1:8-9). Seit das Wort Gottes persönlich erschienen ist, sind Gesetz und Propheten stark in den Hintergrund getreten. “Und Petrus … sprach zu Jesu: Rabbi, hier ist gut sein. Lasset uns drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine… Und eine Stimme fiel aus der Wolke und sprach: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! Und bald darnach sahen sie um sich und sahen niemand mehr denn allein Jesum bei ihnen.” (Mk 9:5-8). In Ihm ist alles und Er ist alles, was wir jetzt brauchen! Ein Blick in die Geschichte Seines Wortes, kann helfen, Ihn heute klarer zu hören, aber das, was der Freund und König getan hat und heute sagt, ist alleine ausschlaggebend für uns!

… denn die Hauptsumme des Gebotes ist Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben …

1.Tim 1:5

Eingrenzung

Christlicher Glaube basiert auf Gnade, Wahrheit und Hoffnung und besteht aus

  • Anerkennung Jesu als
    • Schöpfer
    • ewigem König
    • einzigem Retter
  • Leben
  • Vertrauen
  • Sicherheit
  • Erwartung
  • Ehrfurcht
  • Übereinstimmendem Handeln

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.

Heb 11:1

Priorisierung

Der Glaube an das Evangelium ermöglicht es uns, zu priorisieren, wie wir unsere begrenzte Zeit am gewinnbringendsten für Zeit und Ewigkeit nutzen. Er selbst genießt eine einmalige Priorität, weil er alleine darüber entscheidet, wo jemand die Ewigkeit verbringen wird!

…prediget das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Mk 16:15-16

Zwar steht er unter den ewigen Dingen nur an zweiter Stelle:

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

1.Kor 13:13

Die Liebe ist auch jetzt das Größte und schon immer die Zusammenfassung aller Gebote gewesen. Aber Glaube ist einzigartig, und zeitweise zu priorisieren, weil er einem überhaupt erst den Zugang zu Gott und Seinem Reich eröffnet! Ohne Glaube komme ich nicht zu Gott, der der Größten Liebe wert ist und der mir die Fähigkeit, zu lieben, gegeben hat und erweitert. “… der Gerechte aber wird seines Glaubens leben…” (Hab 2:4) und ohne überhaupt zu leben, kann man nicht lieben! Zwei schiffbrüchige Eheleute mögen einander lieben, können ihre Liebe jedoch nicht mehr lange zum Ausdruck bringen, wenn sie nicht gerettet werden. Glaube rettet und bewahrt einem das Leben – für die Ewigkeit! Liebe ist der Sinn des Lebens, das gerettet worden ist. Liebe ist das Wichtigste! Aber Glaube kann zeitweise dringlicher sein! Die Bibel spricht nicht von einem Kampf der Liebe. Wohl aber ermahnt sie

… kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist …

1.Tim 6:12
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Dein Reich komme!

Geistlicher Kampf

… die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Absichten zerstören wir und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.

2. Kor 10:4

In welchem Kontext wird dies erwähnt?

Richtig! Zurechtweisung der Gemeinde!

Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch bei der Sanftmut und Güte Christi, der ich in eurer Gegenwart unterwürfig sein soll, aber kühn gegen euch, wenn ich fern bin. Ich bitte aber, dass ich, wenn ich bei euch bin, nicht kühn sein muss in der Festigkeit, mit der ich gegen einige vorzugehen gedenke, die unsern Wandel für fleischlich halten. Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise.

Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Absichten zerstören wir und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.

So sind wir bereit, zu strafen allen Ungehorsam, sobald euer Gehorsam vollkommen geworden ist.. Verlässt sich jemand darauf, dass er Christus angehört, der bedenke wiederum auch dies bei sich, dass, wie er Christus angehört, so auch wir! … Wer so redet, der bedenke: Wie wir abwesend durch das Wort unserer Briefe wirken, so auch anwesend mit der Tat.

K10

Vorwärts Ihr Soldaten …

So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen. Klagt, trauert und weint; euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.

Jak 4:7
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Dein Reich komme!

Sinn des Menschlichen Daseins

Der Mensch findet seine größte Erfüllung, Freiheit, Faszination und Geborgenheit in Gottes Nähe und in der Fülle Seines Geistes! Aber was macht Gott mit uns, wenn wir uns Ihm ausliefern? Was beabsichtigt Er langfristig und was ist unsere diesbezügliche Bestimmung?

“Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; .. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: … herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.” (1Mo 1:26-28)

“Seine Bürger aber waren ihm feind und schickten Botschaft ihm nach und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche.” (Lk 19:14)

“Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben…” (1Mo 3:1)

“…bist du aber nicht fromm, so ruht die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.” (1Mo 4:7)

„So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch“ (Jak 4:7)

“Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein priesterlich Königreich und ein heiliges Volk sein….” (2Mo 19:5-6)

“Und sie sollen erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, der sie aus Ägypten geführt hat, damit ich unter ihnen wohne, ich, der HERR, ihr Gott.” (2Mo 29:46)

“’Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion…. Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget: fordere von mir, so will ich dir Heiden zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum. Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen …‘ … Aber wohl allen, die auf ihn trauen!” (Ps 2:6-12)

„wie Gott Jesus von Nazareth mit Heiligem Geist und Kraft gesalbt hat, und wie dieser umherzog und Gutes tat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm.“ (Apg 10:38)

„In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“ (Jh 16:33)

“…Wer überwindet, dem will ich zu essen geben vom Holz des Lebens, das im Paradies Gottes ist.” (Offb 2:7)

“…Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem andern Tode.” (Offb 2:11)

“…Wer überwindet, dem will zu essen geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben…” (Offb 2:17)

“Wer überwindet soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens…” (Offb 3:5)

“Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes…” (Offb 3:12)

“Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl.” (Offb 3:21)

“Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.” (Offb 21:7)

„Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen und haben ihr Leben nicht [festgehalten] bis in den Tod!“ (Offb 12:11)

Es geht nicht hauptsächlich darum, im Nächsten Leben Harfe zu spielen, es in Diesem etwas besser zu haben, Gottes Gegenüber zu sein, zu evangelisieren, sozial oder schrecklich lieb zu sein, auch wenn das alles seinen Platz hat. Licht und Salz sind nicht immer überall willkommen, Liebe zu Gott (die versteht und priorisiert, was Er meint) ist größer als Nächstenliebe und bei der Erschaffung des Menschen hat Er nicht erwähnt, dass Er ein Gegenüber bräuchte. In der Dreieinigkeit war bereits alles vorhanden.
Beziehung, bewusste Abhängigkeit und größtmögliche Nähe des Menschen zu Ihm sind unverzichtbare Grundlage für alles weitere, aber darin erschöpft sich nicht der Daseinszweck des Menschen.

Es geht darum,

  • Ihm jeden Raum zu geben, damit Er in unserem Leben ungehindert wohnen, sich wohlfühlen und agieren kann und
  • durch Seine Gnade, Kraft und Führung überall, wo Er will, das jeweils Richtige dazu beizutragen, dass Er wieder zu Seinem Recht kommt und dass Sein Wille auf der Erde geschieht, denn “dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdboden und die darauf wohnen…” (Ps 24:1) Er hat ja Sein Eigentumsrecht an der Erde nie aufgegeben, sondern den Menschen lediglich mit der Wahrung Seiner Interessen beauftragt!
  • zu diesem Zweck in Sein Wesen verwandelt zu werden, das der Mensch ursprünglich bereits gehabt hat.

Dann erfüllt der Mensch seine Daseinsberechtigung, treuer Vertrauter, Repräsentant, Interessenvertretung und Wohnung Gottes zu sein, durch welche dessen Reich kommt, wodurch wiederum – ganz nebenbei – alles optimal gedeiht und die beste Lebensqualität für alles und jeden sichergestellt wird. Mit nichts Geringerem wird Gott sich langfristig zufriedengeben! Ohne Menschen, die – selbst von Ihm regiert – in Seinem Sinne regieren, kommt dies nicht zustande! Hätte Gott es anders gewollt, dann hätte Er das Projekt Menschheit wohl gar nicht erst begonnen.

Jesus kam, um unsere ursprüngliche Bestimmung und Würde wiederherzustellen und hat alles, was hindert, aus dem Weg geräumt. Und Er hat uns vorgelebt, lieber das eigenen Leben zu geben, als Kompromisse oder Korruption im eigenen Leben bzw. Wirkungsbereich zu dulden! Sein Geist befähige uns zu allem Wollen und Vollbringen nach Seinem Wohlgefallen!

“…Ein Gerechter herrscht unter den Menschen, er herrscht mit der Furcht Gottes und ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, am Morgen ohne Wolken …” (2Sam 23:3-4)

„Darum, weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt …“ (Heb12:28)

Er bezieht Seine Wohnung, wenn der Heilige Geist uns erfüllt, und Er richtet sie ein, wenn wir Ihm folgen. Und Er nimmt Seine Interessen wahr, und kann heilend, rettend und segnend auf der Erde eingreifen, wo Menschen es zulassen, besser noch erflehen oder einfordern:

“Darum sollt ihr also beten: … Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.” (Mt 6:9-10)